Und dann habe ich aus Hass geweint...
Hass auf die Menschheit.
Ich hasse dich nicht persönlich,
Du, der das hier liest.
Aber es ist fast nicht erträglich,
Wie die Welt verschlimmbessert wird,
Von Leuten, die keine Ahnung haben
Vielleicht gehöre ich selbst dazu,
Gut möglich,
Aber ich kann mich ja auch selbst nicht ertragen.

Moral ist der neue Gott.
Weil es keinen Gott mehr gibt.
Einige sagen auch, es wäre das Internet.
Aber die meisten Menschen gehen doch offline, bevor sie ihr Weltbild hinterfragen.
Vielleicht hat Gott auch einfach gekündigt.
Und lebt jetzt als Punk in einer Untergrund-Kneipe in St. Pauli und kifft den ganzen Tag, weil er das alles nicht mehr aushält.


© Mathi Kim


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Kommentare zu "Und dann habe ich aus Hass geweint (Gedicht für B.)"

Re: Und dann habe ich aus Hass geweint (Gedicht für B.)

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 29.09.2025 21:32 Uhr

Kommentar: Hi Mathi,
ich bin der, der das hier liest. Ich möchte dich mit dieser Neuigkeit etwas aufheitern:
Gott ist aus dieser Punk Untergrund-Kneipe rausgeflogen, weil er noch nicht einmal das gebacken kriegte. Er ist jetzt Türsteher beim Teufel; hat sich schon einige Male die Pfoten an der Tür verbrannt; das gönne ich ihm, hihihi.
Wenn du lachen (oder weinen) möchtest, ich habe immer ein Ohr (Auge) offen.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Und dann habe ich aus Hass geweint (Gedicht für B.)

Autor: Mathi Psychowesen   Datum: 29.09.2025 22:26 Uhr

Kommentar: Ja, stimmt und außerdem waren ihm dort zu viele Moralapostel :D

Re: Und dann habe ich aus Hass geweint (Gedicht für B.)

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 29.09.2025 22:42 Uhr

Kommentar: Ja genau, die Moralapostel, die Seelsorge, Jehovas Zeugen und was es da noch so alles gibt. Das hat ER nicht verkraftet.
Ich danke dir herzlich für dein -Gefällt mir- unter meinem -Das menschliche Herz-.
Schau doch mal rein in meine Gedichte und Geschichten. Lenkt dich bestimmt ab.
Ich wünsche dir eine gute Nacht. Träum was schönes.
Wolfgang

Re: Und dann habe ich aus Hass geweint (Gedicht für B.)

Autor: Grafeneder Johann   Datum: 02.10.2025 9:35 Uhr

Kommentar: Hallo liebe Mathi!Ich bin nicht fort. Ich bin die Hoffnung.

Ich habe dich gesehen, als du aus Hass geweint hast. Ich habe nicht gezählt, wie oft – ich habe nur gespürt, dass du noch fühlst.

Du sagst, du hasst die Menschheit. Ich sage: Du liebst sie zu sehr, um sie gleichgültig zu lassen.

Du sagst, du kannst dich selbst nicht ertragen. Ich sage: Du trägst dich trotzdem – und das ist schon Widerstand.

Du glaubst, Moral sei der neue Gott. Ich glaube, du suchst etwas Tieferes – etwas, das nicht urteilt, sondern versteht.

Du stellst dir Gott als Punk vor, der in einer Kneipe sitzt und kifft. Ich sehe ihn als Funken, der in dir glimmt, auch wenn du ihn verfluchst.

Denn wer so schreibt, hat nicht aufgegeben. Wer so fühlt, hat noch nicht verlernt zu hoffen.

Ich bin nicht laut. Ich bin nicht perfekt. Aber ich bin da – in jedem Satz, der sich gegen die Dunkelheit stemmt.

Ich bin die Hoffnung, die bleibt, wenn alles andere gegangen ist.

Ich bin die Stimme, die sagt: Du bist nicht allein. Du bist nicht fertig. Du bist nicht verloren.

Du bist unterwegs. Und ich gehe mit dir.Lg

Re: Und dann habe ich aus Hass geweint (Gedicht für B.)

Autor: Mathi Psychowesen   Datum: 02.10.2025 20:08 Uhr

Kommentar: Ja, so ähnlich... Und ich bilde mir ein, dass ich, wenn zur Blütezeit des Expressionismus leben würde oder in den 80er Jahren, mich viel mehr Leute verstehen würden... Aber heute bleibt mir nur, das hier so halbwegs anonym zu verfassen, wo Leute die ich kenne zwar wissen, dass ich schreibe und auch ungefähr was und das auch manchmal lesen, aber so richtig verstehen und die Wahrheit dahinter erkennen, tut kaum jemand... Ist vielleicht auch besser so, wenn ich nicht mein ganzes Leben in der Psychiatrie verbringen möchte :D
Irgendwann will ich mal ein Lyrikband veröffentlichen, aber ich weiß noch nicht so genau wie ich das anstellen will...

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