Wenn die Schatten sprechen könnten,
sie sähen mein zerbrochnes Sein,
sie trügen meine dunklen Wunden
in ihre Stille, kalt und klein.

Sie flüsterten von alten Tagen,
von Lachen, das zu Staub verfiel,
von Hoffnungen, die leise starben,
als die Zeit mich nicht mehr fühl’.

Sie würden meine Schritte zählen
auf Wegen ohne Ziel und Licht,
die Narben meiner Seele wählen
als Zeugen für mein Angesicht.

Die Schatten kennen jedes Beben,
den stummen Schrei, der niemals klingt,
sie wissen, dass ich längst vergeben
dem Schmerz, der mich nach innen zwingt.

Sie kämmen meine wirren Träume
wie Dornen durch ein müdes Herz,
erzählen Märchen ohne Räume
von ewiger Liebe — und von Schmerz.

Wenn Schatten sprechen könnten, fiele
ihr Flüstern wie ein sanftes Sterben,
sie würden all mein Sehnen stehlen
und es mit ihrer Schwärze färben.

Doch da sie schweigen, bleib ich sitzen
im leeren Raum der Dunkelheit,
umarmt von meinen eignen Rissen,
dem Echo einer bessren Zeit.


© Firepfote


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