Mein Weg führt mich durch dunkle Gassen,
vorbei an Feldern, Wiesen und Alleen,
hab` diesen Ort vor langer Zeit verlassen,
vor einem Haus bleib ich nun stehen.

Hier wohnte einst mein lieber Schatz,
längst ist er fortgezogen,
nur das Haus steht noch am selben Platz,
was hat ihn nur dazu bewogen.

Mich überkommt die Seelenqual,
war ich Schuld an der Misere,
damals hat` ich keine Wahl,
hab` nicht bedacht die Liebesschwere.

Seh` nun ein Mensch dort an der Wand,
ringt in die Höh`, wie ich, die Hände,
hat auch er mein`n Schatz gekannt?,
seine Gesten sprechen Bände.

Und der Mond lugt durch die Wipfel,
wirft lange Schatten auf das Haus,
was ich dann seh`, ist doch der Gipfel,
das bin ja ich, oh, welch ein Graus.

Ein Doppelgänger meinesgleichen,
äffst meine Jammerklagen nach,
willst auch gar nicht von mir weichen,
möcht`s mich verfolgen ins Gemach.


© groti


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Beschreibung des Autors zu "Doppelgänger"

Gassen, Schatz, Doppelgänger, Schatten

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Kommentare zu "Doppelgänger"

Re: Doppelgänger

Autor: Groti   Datum: 07.01.2025 20:41 Uhr

Kommentar: Auch hier meinen Dank, Alf und lG zu Dir, Helga

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