Wer bist du?
Ich kenn dich nicht.
Wurde überall vor dir gewarnt,
doch du schenkst mir so viel Zuversicht
und allein von deiner Stimme fühl ich mich wie umarmt.
Ich seh keine Gefahr.
Deine Nähe fühlt sich vertaut an, du gibst mir Geborgenheit.
Ich möchte mehr Zeit.
Zeit mit dir.
So hat mich noch niemand fühlen lassen hier.
Was?
Du willst dass es unser Geheimnis bleibt?
Warum darf niemand wissen dass du jetzt an meiner Seite bist?
Egal, versprich mir einfach, dass uns nichts auseinandertreibt.
Ich weiß, dass mich sonst der Schmerz zerfrisst.
Du schaust mich an,
sagt ja und lachst:
„Jetzt hab ich dich in meinem Bann.“
Reue, Angst.
Wie konnte ich dich das versprechen
lassen?
Geh!
Bitte geh!
„Hab ich nicht versprochen zu bleiben?“
höhnst du spöttisch,
„Ich werd dich in den Wahnsinn treiben
und trotzdem liebst du mich abgöttisch.“
„Schon vergessen,
keiner sieht mich.
Du bist wie von mir besessen.
Ich existiere nur für dich.“
„Ich bin dein Freund.
Dein imaginärer Freund.“
Und du hast recht.
Ich kann dir nicht entfliehen,
weil nur für mich bist du echt.
Du erstickst mich,
machst mir Angst
nimmst all das Licht.
Ich will dich schlagen, beißen.
Versuch vergeblich dich zu greifen,
denn da bin nur ich
Ich kämpfe jeden Tag.
Treff nur meinen eigenen Körper mit jedem weiteren Schlag.
Ich bin ganz allein.
Niemand hier hört mein Schrein.
Außer Du.
Doch schon lang ist mir klar du warst nie mein Freund,
nein.
Du bist mein Feind.
Mein imaginärer Feind.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.