Seit zwanzig Jahren keine Träne,
Wasser ist schon längst versiegt,
Augen war´n einst Wasserfälle,
Verdrängung hat das hingekriegt.

Doch auch so was hat ein Ende
und endlich siegt die Einsicht doch,
man muss sich den Dämonen stellen,
statt sich verkriechen in ´nem Loch.

Erst langsam quillt der erste Tropfen,
befeuert durch Erinnerung,
und so wie diese sich zurückkämpft,
kommen auch die Tränen schnell in Schwung.

Auch wenn es andere überfordert,
ein weinend Vater, Ehemann,
so hilft es diesem zu begreifen,
was er nicht mehr verdrängen kann.

So wie die Tränen auf den Boden
fallen Stück für Stück,
so legt sich ab der schweren Panzer,
dessen Geburt liegt lang zurück.

Möchte täglich nur noch weinen,
denn das befreit und hilft verstehen
Tränenmeer statt keine Tränen mehr;
so kann es endlich weitergehen.


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Kommentare zu "Tränenmehr"

Re: Tränenmehr

Autor: sissy   Datum: 13.06.2012 7:09 Uhr

Kommentar: Sehr traurig und sehr mutig, lG sissy

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