Hoffnungskauf
Der helle Stoff
Kontrast zur Wiese grün und gelb
Die Blumen

Dieses Jahr bestimmt
Ich traue mich!
Ganz offen und ganz ehrlich
Im Gras den Körper leuchten lassen

Doch die Blicke Messer
An meiner Brust
So kalt
Ihre Münder
Stehen offen
Lachend oder Schreiend?

Wirst gepackt
In den Hoffnungsschrank
Schamverstaubt
Nächstes Jahr vielleicht
Doch, ganz bestimmt!
Solange noch
Schwarzes Hemd und Jeans


© Ja


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Kommentare zu "Mein weißes Sommerkleid"

Re: Mein weißes Sommerkleid

Autor: ThomasNill   Datum: 11.08.2020 5:25 Uhr

Kommentar: Vier Verse mit steigender Zeilenzahl, erst vier, bis sieben Zeilen,

Das Kleid ist schön und passt. Hoffnungskauf.
Hoffnung auf den hellen Frühling, Hoffnung
sich so zeigen zu können, wie man ist, bunt und hell.

Aber - das Soziale macht Angst. Passe ich in die Welt?
Fall ich zu sehr auf? Will ich auffallen? Mich zeigen?
Im vierten Vers wird Scham angesprochen.
Nein, lieber nicht! Rückzug ins Vorgegebene, Vorgstanzte in Farbe und Form.

Hoffnung - darf man sich aber immer machen.
Hoffnung ist ja ganz privat.
Hoffnung sieht man nicht.

Dein Gedicht verführt mich dazu, selbst zu schreiben und zu formulieren. Am Ende mit einem Aufstand gegen die Konventionen, einem "Ich will!".

Schöne Beschreibung des inneren Konflikts.

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