Du hast ein Puzzle vor dir liegen.
Du willst es unbedingt hinkriegen.
Nur ist auf der Schachtel keine Abbildung.
Es gibt nicht mal eine genaue Beschilderung.
Die ersten Teile am Rand hast du schnell zusammengesetzt.
Das macht dir Spaß das fetzt.

Du hast ein Puzzle von 100 Teilen vor dir liegen.
Du willst es hinkriegen.
Nur wird es langsam schwerer.
Keine Hilfestellung von einem Lehrer.
Du bist nicht mal bei der Hälfte der Teile.
Aber langsam plagt dich die Langeweile.

Du hast ein Puzzle von 1.000 Teilen vor dir liegen.
Du willst es ?. hinkriegen.
Doch du hast kein Interesse am Gesamtbild.
Denn es könnte etwas wecken, was ist noch still.
Du hast kaum Teile zusammengelegt.
Weil dich das Thema schon nicht mehr anregt.

Du hast ein Puzzle von 10.000 Teilen vor dir liegen.
Du willst es schon gar nicht mehr hinkriegen.
Du pickst dir nur die schönen Teile raus.
Die schlechten Dinge bleiben im aus.
Es sind nur wenige Teile zusammengefügt.
Es ist nicht nur die Lüge, welche betrügt.

Du hast 100.000 Teile vor dir liegen.
Du willst es schon lange nicht mehr hinkriegen.
In der Schachtel bleiben die schwarzen Teile.
Du hast keine Zeit für sie, in deiner Eile.
Es sind nur Bruchteile von dir zusammengefügt wurden.
Jedoch liegt vor dir kein Geheimnis von irgendeinem geheimen Orden.

Du hast 1.000.000 Teile vor dir liegen.
Du willst das Puzzle höchstens noch weg kriegen.
Die Schachtel sie ist noch voll,
Aber deine Fragmente wirken hell, freundlich, einfach toll.
Es sind nur die schönen Teile die zueinander fanden.
Die schlechten sind zwar einzeln, aber gingen nicht abhanden.

Du hattest unendlich viele Teile vor dir liegen.
Es musste vor langer Zeit in deinen Mülleimer fliegen.
Das Bild wird für dich ein Geheimnis bleiben.
Denn das Helle liebst du, doch das Schwarze willst du meiden.
So werden auch die von dir zusammengefügten Teile langsam schwarz.
Sie werden durch deine Scheu, mit der Dunkelheit konserviert wie ein Käfer in Harz.


© PeKedilly


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Kommentare zu "Das Puzzle"

Re: Das Puzzle

Autor: Matze Schroeder   Datum: 17.01.2015 9:21 Uhr

Kommentar: Mann nimmt sich etwas ganz fest vor,
will nicht von seinem Ziel abweichen,
Doch fühlt sich bald schon wie ein Thor,
denn man kann es nicht erreichen.

Die Ziele oft zu hoch gesteckt,
schwebt man so im Traumgefilde.
Wenn man den Fehler dann entdeckt,
bricht zusam' das ganz' Gebilde.

.......
Ja, genau so ist es oft.....
und Du hast gute Sätze dafür gefunden!

Re: Das Puzzle

Autor: PeKedilly   Datum: 18.01.2015 12:59 Uhr

Kommentar: Eigentlich geht es eher darum, dass diese Person ihr Leben zusammensetzt. Also das Leben, welches sie schon hinter sich gebracht hat. Bei der Rekonstruktion der Vergangenheit werden, aber nur die guten Dinge "verwendet", die anderen bleiben zurück.
Wenn man auch in seinem Leben nur die guten Dinge zeigt und die schlechten, sogar vor sich selbst verleugnet, so werden selbst die guten Dinge die man erlebte, langsam negativ.
So ist meine Intention, auch jetzt noch ;)

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