Seit dieses verdammte Coronavirus die Welt beherrscht,
auch meine Welt, enden meine Gedanken vor einer Mauer,
die schier unüberwindlich ist, einer Mauer aus lauter virtuellen Kronen,
unsichtbar, aber dennoch da, fiktiv aber zugleich real.
Meine Gedanken, meine Pläne, meine Zukunft, meine Freuden,
alles stoppt an dieser Mauer. Meine persönliche Zeitachse
endet bereits am nächsten Tag, vielleicht in der nächsten Woche,
Corona verhindert die Weitsicht, die Perspektive, die Hoffnung.
Warum sich um Urlaub kümmern, der nicht stattfindet?
Warum Reisen planen, die nicht zustande kommen werden?
Warum an Kino, Theater, Ballett denken, das es nicht mehr gibt?
Stattdessen die Frage, ob die Mund-Nasen-Maske richtig sitzt.
Was sind das für Zeiten, in denen die Lebensfreude dahin siecht,
in denen du nicht einmal die nächsten Angehörigen treffen darfst,
in denen du nur überlebst, weil dein Kopf noch funktioniert,
weil deine Phantasie auch von Millionen von Coronas nicht besiegt werden kann.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]