Ich höre sie noch zu mir sprechen,
doch ihre Welt ist längst vergangen.
Wir müssen keine Schwüre brechen –
von Daseinswolken schwer verhangen!

Wir stehen nur noch „in Verbindung“ –
es schmerzt wenn die Erinn’rung tobt!
Und ja, es kostet Überwindung,
daß man das trübe Schicksal lobt…

Verstehen lässt sich vieles kaum!
Es half kein Streben und kein Bitten!
Die Zeit ist Gischt, nur zarter Schaum.
Und vieles war in ihr durchlitten!

Genossen schien, für eine Strecke,
ein Freund, ein Nachbar, eine Frau.
Und immer hieß es nur „entdecke“ –
verstrickt im starren Drahtverhau.

Trost bleibt, so man sich nicht scheut,
zu sagen „ich habe was gewonnen!“
Den Augenblick, das Hier und Heut‘,
denn morgen leuchten andre Sonnen!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Andre Sonnen"

Re: Andre Sonnen

Autor: Pedda   Datum: 12.04.2020 9:59 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
Allein die Wortkreation „Daseinswolken“ lohnt sich zum Lesen deines tollen Gedichtes. Aber auch die Verse „Die Zeit ist Gischt, nur zarter Schaum“ und „Verstrickt im starren Drahtverhau“ sind ganz großes Kino! Nur holpert der Vers „Trost bleibt...“ ein wenig. Absicht?
Gruß Pedda

Re: Andre Sonnen

Autor: Sonja Soller   Datum: 12.04.2020 10:01 Uhr

Kommentar: Guten Morgen Alf,
sehr gefühlvoll und bewegend geschrieben. Sehr gerne gelesen.

Liebe Ostergrüße aus dem Norden, Sonja

Re: Andre Sonnen

Autor: Alf Glocker   Datum: 12.04.2020 13:22 Uhr

Kommentar: vielen dank liebe freunde

gruß alf

Re: Andre Sonnen

Autor: possum   Datum: 23.04.2020 2:00 Uhr

Kommentar: Ein Künstler bist und bleibst du, deine Werke sind große Klasse!

sei lieb gegrüßt!

Re: Andre Sonnen

Autor: Alf Glocker   Datum: 23.04.2020 18:31 Uhr

Kommentar: danke dir herzlich liebe possum.
glg alf

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