Mein liebes Kind, mein Sonnenstern,
Du weißt, ich hab' dich gar so gern.
Da ist kein Grund, jetzt zu verzagen,
Musst nur festen Glauben haben.
Lass' es mich dir so erklären -
Das Leben ist gerecht.
Gott, der alle gleich beschenkt,
Mag dir nun Bürden auferlegen -
Er sorgt für dich, dein ganzes Leben
Bald schon - Deine Zeit wird kommen
Da dein Glück, im Jetzt zerronnen,
Dich einholt und du tausendfach
Entlohnt wirst -
Halt' aus, Halt' durch,
Bleib' hier, Bleib' wach
Unbekümmert Lachen
Im irdischen Garten Eden
Kinder Ringelreihen Tanzen
Ist dir nicht vergönnt.
Aber Kindheit wird stets überschätzt,
Was bleibt dir später noch vom Jetzt?
Erinnert fader Gesternschein
Also halte durch,
Bis zum fernen Morgenrot.
Warte auf die Zukunft,
Willst du nicht lieber dann glücklich sein?
Dann tausendfach gestärkt durch das Entbehren
In Kindertagen auf Kinderbeinen
Geduld in Fleisch und Blut,
In Mark und Bein verinnerlicht -
Sieh nur, es wird leuchten,
Dein helles Licht.
Der hellste Stern, hab' dich so gern.
So fern, so fern
Dies Jahr geht schnell vorbei,
Dann wirst du alles haben,
Wundersam, so fern,
Schlaf ein, schlaf ein -
Träume dir die Zukunft,
Dann mehr Rosen als Näglein,
Träume deine Hoffnung,
Du weißt noch nicht, dass sie dir das Genick bricht.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.