Wenn ich erwache, denk ich: Wieder ist´s mal soweit,
was hält der neue Tag bloss wieder für mich bereit?
Bring´nichts mehr zustande, kann fast nichts mehr tun,
bin ständig müde, möchte fest schlafen, richtig ausruh´n.
Schaffe es nie in Entspannung und Schwerelosigkeit zu gleiten,
weil mich chonische Schmerzen plagen bei Tag - und zu Nachtzeiten.
Ich probier´ es immer wieder und wieder mich aus dem Bett zu quälen,
vergeblich, ich sag´s ganz offen - ich will nichts verhehlen,
es beginnt schon ganz zeitig am frühen Morgen,
dass ich jemanden brauche um mich zu versorgen.
Das erste Medikamente wird mir an´s Bett gebracht,
das nächste hergerichtet, mein Frühstück gemacht.
Dannach erhalte ich die unbedingt nötige Hilfe beim aufstehen,
Unterstützung bei der Morgentoilette, festhalten beim gehen,
und mehrmals täglich Mithilfe beim an - und auskleiden,
um zu trinken Flaschen aufsschrauben und Essen klein schneiden.
Was ich zum Leben brauche muss man mir besorgen, nachtragen,
um alles und jedes muss ich die Anderen bitten und nachfragen.
Ich benötige einen der mich fährt wenn ein Arzttermin ansteht,
kann nicht alleine meine Wege erledigen, wenn niemand mit mir geht.
Will ich hin, wo es schön ist, oder es interesssantes zu sehen gibt,
bin ich angewiesen, dass mich jemand im Rollstuhl dorthin schiebt.
Was der Kopf alles weiss und will, kann der Körper nicht mehr,
diese Unfähigkeit den Alltag nicht zu schaffen, belastet mich sehr.
Und noch ein Gedanke kreist durch meinen Kopf, der gar nicht fein:
Für andere eine Einschränkung und Belastung zu sein!
Sinniere: Wofür lebe ich noch, was ist mir eigentlich geblieben?
Und ich weiss es: Für alles Schöne und für die, welche mich lieben!

AUFGEBEN    (Gedanken über ein Seelenschmerzgedicht von SVEN HERZOG)

© ©Maline


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