In der Wohnung über mir
übt jemand Tag und Nacht Klavier.
Und die Frau aus dem dritten Stock
trägt einen viel zu kurzen Rock.
Jeden Morgen 5 nach 10
seh' ich Herrn Meyer zum Briefkasten gehn.
Die kleine Greta von gegenüber
winkt ab und zu vergnügt herüber.
Ihre Freundin wohnt direkt neben mir
und der fröhliche Gruß gilt daher ihr.
Eine Arbeitskollegin geht Dienstags reiten.
Der neue Chef spricht von anderen Zeiten.
Der Typ in der Bahn hat 'ne coole Frisur
und die Frau am Kiosk eine gute Figur.
Doch fragt mich wer: was machst DU so?
dann lass ich meine Gedanken wandern.
Mein Leben - das war anderswo.
Ich betrachte nur noch das der andern.
Kommentar:Liebe Verdichter,
sehr treffend verfasst. Genau das fällt mir auch manchmal auf: Man kümmert sich um alle. Und der wichtigste Mensch im Leben, man selbst, bleibt auf der Strecke.
Liebe Grüße
Wolfgang
Kommentar:Liebe Verdichter, ich wünsche dir sehr wieder ein Leben mit Dir ... und den anderen. Nicht nur beobachtend, sondern erlebend :)
Lieben Gruß,
Ikka
Kommentar:Liebe Verdichter, so ist es oft im Leben. Unseren Blick richten wir meistens nach außen, zu unseren Mitmenschen. Das ist ja auch nicht schlecht. Wir müssen aber auch manchmal unseren Blick auf uns selbst richten. Denn nur so erfahren wir, wie es in uns aussieht. Das ist kein Gegensatz im Sinne einer Ich-Bezogenheit, sondern das ist einfach nur die Ergänzung, nämlich die Erkenntnis unseres eigenen Wesens.
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Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind die Phalanx des Guten gewesen,
wir haben uns wahrhaftig um alles bemüht.
Wir waren, an der Geschichte gemessen,
Pioniere auf einem ganz neuen Gebiet.