Dunkelheit
Völlig schwarz,kalt
undurchdringbar
Der Atem stockt
als wäre sie doch lebendig
wabernd,wandernd
fahle Finger,die
die Brust umklammern
die Luft entweicht
der Atem wird schwer
der Blick wandert in Panik umher
und dort,ja dort
ein Schimmern,ein fahler Glanz
mit schweren Schritten
tastend,wankend,angsterfüllt
nähert man sich,erkennt dann langsam
die Umrisse,die Form,ein Fenster
der Weg nach draußen ins Licht?
die Lunge pfeift,das Herz klopft schneller
dann ist es da
ein flüchtiger,vorsichtiger Blick
doch auf der anderen Seite
herrscht Dunkelheit
aber da,ein kurzes Funkeln
wie zwei rote Sterne,dicht zusammen
schwache Umrisse,in der Schwärze
eine Kreatur,als würde sie
die Leere,das Dunkle bewachen
nicht wissend ob der Weg
vorbei an dieser unheimlichen Gestalt
ins Helle führt
steht man sich gegenüber
starr vor Schreck
gebannt von den unheimlichen Augen
die rot leuchtend fixiert sind
auf die andere Seite
die Form,die Größe
nicht erkennbar
die Umrisse scheinen
mit der Leere zu verschmelzen
Angst bewegt die Gedanken
die Hoffnung schwindend
wendet man den Blick ab
weg von den roten Augen,dem Grauen
und von dem Fenster
der einzigen Hoffnung
die Leere,die Dunkelheit zu verlassen
und während man sich
unendlich langsam entfernt
fällt wie ein Schleier
die Dunkelheit in sich zusammen
ein letzter verzweifelter Blick zurück
und bevor sich alles um uns herum
auflöst und verschwindet
bemerken wir den grausamen Irrtum
es war kein Fenster
es war ein Spiegel


© Alexander Kubon


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