Erinnerung verharre, verflüchtige dich
und lausche ein letztes Mal dem Wind,
wie er durch die Bäume wispert –
für sich alleine summt und singt,
säuselt vom Elend ein trauriges Lied
das, bis ins Mark, in die Beine zieht,
geschlossen stellen sich die Haare,
stehen kampferprobt, wie die Soldaten,
die Angst und Teufel schon so oft sahen,
mutig, pflichtbewusst, ja, fast hochtrabend,
doch haben ihren Meister letztendlich gefunden,
den sie blauäugig vor Augen gehabt –
er hat sie, ohne zu zögern, geschnappt,
gierig, gefräßig, heruntergeschluckt,
nie wieder einen einzigen ausgespuckt,
wie alles, was ihm in die Quere kommt,
reißt und zerrt er ins sichere Verderben,
schafft immer mehr verdammte Erben,
die sich ihm tapfer – naiv – entgegenstellen,
auch sie werden chancenlos um ihr Leben rennen,
im steten Kreislauf des Unabdingbaren
zahlt alles Lebendige seinen Preis –
diese gnadenlose Endlichkeit …
Herz erstarre, verflüchtige dich
und erinnere dich bitte, bitte an nichts …
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.