Kaiser - König - Bettelmann

Der Kaiser in mir
ist sich seiner Position bewusst.
Geschickt und gern agiert er als Regent.
Er kennt seines Volkes Sinn und Lust.
Kein Untertan, der ihn nicht gern beim Namen nennt.
Und am Ende seiner Regierungszeit
tritt er dankbar ab, ist für das Licht bereit.

Der König in mir
sitzt auf einem kalten Thron.
Golden ist nur der Käfig, in dem er hockt.
Einsamkeit ist des Monarchen Lohn.
Schon lange gibt es nichts mehr, was ihn an seinem Titel lockt.
Lange sah ihn niemand mehr auf seinem hohen Rosse,
er wünscht sich ein paar Freunde nur, in seinem edlen Schlosse.

Der Bettelmann in mir
wird niemals satt.
Nicht Nahrung fehlt ihm, sondern Liebe.
Auf Knien erbittet er, was er nicht hat,
doch oftmals erhält er als Lohn nur Hiebe.
So begrüßt er ihn als Freund, den Schmerz,
durch ihn fühlt er, es lebt, sein Herz.


© Verdichter


10 Lesern gefällt dieser Text.



Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher


Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher


Beschreibung des Autors zu "Kaiser - König - Bettelmann"

Familie - Arbeit - Leben...

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Kaiser - König - Bettelmann"

Re: Kaiser - König - Bettelmann

Autor: Ikka   Datum: 17.10.2017 16:14 Uhr

Kommentar: Liebe Verdichter, welch' ein gut verfasstes "Seelenschmerz"-Gedicht, das von seinen prägnanten Vergleichen lebt!!! Auf Verwandlung ist zu hoffen, dass auch der Bettelmann einstweilen in die Rolle von Kaiser und König schlüpfen kann ... und nicht nur im Märchen.

Lieben Mittagsgruß,
Ikka

Re: Kaiser - König - Bettelmann

Autor: possum   Datum: 18.10.2017 2:04 Uhr

Kommentar: Dies gefällt liebe Verdichter, ganz toll wie du die Seelengefühle hier verpackt hast, wuchtig! Liebe Grüße!

Kommentar schreiben zu "Kaiser - König - Bettelmann"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.