Ich blicke traurig in das Land

und seh vor mir nur eine Wand.

Ich wandre hoch auf einen Berg,

fühle mich klein, fast wie ein Zwerg.



Ich streife ziellos durch den Wald

mir ist bis in die Seele kalt.

Kann keine Freude mehr empfinden,

spür meinen Lebenswillen schwinden.



Mein Herz erkaltet, zu Eis erstarrt,

elegisch und wie Stein so hart.

In mir regiert nur blinde Wut,

voll hasserfüllt Gedankengut.



Mein Kampf erscheint mir aussichtslos,

viel leichter wär ich ließe los.

Manch Träne wärmt mir meine Wangen,

ich bin verzweifelt, in mir gefangen.



Da trifft mich sanft der Sonne Strahl,

und erhellt mein dunkles Tal.

Die Nebelschwaden ziehen weiter,

das Grau zerschmilzt in wolkig – heiter.



Das Eis ums Herz beginnt zu tauen,

ich fang an nach vorn zu schauen.

Seh´ wieder Immen, rieche die Blumen

beginn ein Liedchen mir zu summen.



Schmetter die Ode an das Leben,

und hab mir pauschal vergeben.

Der Schmerz, das Leid, verglüht, vergessen,

bin auf mein Leben nun versessen.


© Alfred Stadlmann


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Beschreibung des Autors zu "Wenn der Lebenswille schwindet"

In den schweren Zeiten meines Burnouts, im Jahre 2008, habe ich sehr viele dunkelgraue Gedicht verfasst, die zum Schluss hin immer Hoffnung aufkeimen ließen.

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