Kleine Nagelschere
Spreiz dich.
Und ritz mich.
Schneide mich
In meine Haut.
In meinen rechten Oberarm.
Male wirre rote Kreuzungen.
Ich schließe mich auch im Badezimmer ein.
Damit keiner etwas merkt.
Ich liebe das!
Plötzlich bin ich ganz ich….
Der Schmerz, der keiner ist,
holt mich zurück
zu mir.
Er beruhigt mich,
Er stillt Wut und Hass.
Er neutralisiert.
Frag mich bitte nicht, warum ich das tu.
Ich brauch das!
Hab es immer schon getan.
Mal so, mal so…
Selbst ins Gesicht schlagen,
Haare rausreißen,
Fingernägel kauen, bis es blutet,
so lange auf der Haut kratzen, bis es nässt
und rot ist.
Finger in den Hals stecken
Und kotzen
Solange und immer wieder
Bis nichts mehr drin ist.
Aber das Größte für mich
Ist die Nagelschere!
Ich liebe sie.
Was wäre ich ohne sie?
Nur sie kann mir zeigen,
dass ich noch lebe.
Dass ich nicht ganz ohne Gefühl bin.
Dass ich noch da bin.
Weil ich mich so alleine fühle…
Und so leer!


© schneckerine


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