Tief in meinem Elfenbeinturm
tobt ein innerer, tosender Sturm –
Und irgendwo in dem ganzen Gewühle
befinden sich aufgeschreckte Gefühle !
Sie gehen auf, sie gehen ab –
Wobei ich sie niemals im Griff hab !
Ich versuch` sie zu kontrollieren –
Mich nicht im Chaos zu verlieren !
Die Außenwelt, sie ist mir so fern -
Als befände sie sich auf nem anderen Stern !
Auch werde ich niemandem Eintritt gewähren –
In meine verwirrten, emotionalen Sphären !
Ach, wie gerne würde ich wieder hoffen,
und das Tor zur Welt stünde mir offen –
Den Elfenbeinturm einfach niederreißen,
und den Gefühlen die richtige Richtung weisen !
Beschreibung des Autors zu "Gefangen im Elfenbeinturm"
Habe dieses Mal einen Zweiteiler veröffentlicht, der von meinem bisherigen Genre abweicht: Elfenbeinturm I + II. Zwischen beiden Gedichten liegt ein Jahr. Ein Jahr voller Tiefen, die eine sehr gute Freundin vor langer Zeit hatte. Ich bin froh, dass Elfenbeinturm II entstanden ist. Froh, dass diese Zeit vorbei ist. Danke, dass sie wieder eine wunderschöne Zeit des Glücks erleben darf.
Kommentar:Danke für Deine Erklärung. Ich war schon leicht verwirrt...?
Das ist ja wirklich sehr unterschiedlich zu dem, was ich bisher von Dir gelesen habe, da sei mir meine temporäre Verwirrtheit sicher verziehen. Auch unsere Medaille hat eben zwei Seiten und man wird - leicht, aber zu Unrecht - gerne in eine bestimmte Schublade gezwängt, aus der man bitteschön nicht wieder den Kopf strecken darf.
Danke, dass Du "uns" auch die andere Seite mal sehen lässt, das macht ein Bild "runder", kompletter.
noé
Kommentar:Dramatisch, dramatisch. Hinterläßt auf mich eine unglaubliche Wirkung. Was in Dir vorging, wie Du es beschreibst und vor allem... Happy End? Werde mir gleich mal Teil 2 Deines Elfenbeinturm-Gedichts anschauen.
Kommentar:Ich kämpfe gerade sehr mit so einem inneren Abgrund, wie du ihn beschreibst.
Im Wissen - keine helfende Hand wird kommen...
Aber mit der Lebenserfahrung, dass nach dem Bergab auch wieder ein Bergauf kommt, ja kommen muss - denn das Leben unterliegt wellenartigen Zyklen. Bei manchen Menschen mehr, bei anderen weniger...
Du hast diesen Zustand perfekt beschrieben. Und auch dein zweiter Teil gefällt mir sehr! Das weckt Hoffnung.
WEITER SO MARK!!
LG
Michaela
Kommentar:Es sind so oft unsere eigenen Mauern, in denen es keine Türen und Fenster gibt.
Es sind unsere eigenen Mauern, in denen wir uns selbst gefangen halten, bis die Zeit kommt und das Leid so groß ist, dass wir sie sprengen können.
Wer es schafft da herauszukommen, hat auch gelernt sich selbst zu vergeben und so kann ein neuer Lebensabschnitt beginnen.
Sehr gut beschrieben.
LG
Cornelia
Kommentar:Über sein Innerstes zu schreiben, und welche Stürme es schon aufwühlten,ist meist dunkel gefärbt - da kaum jemand den Stift in die Hand nimmt wenn es ihm einfach so super geht. Man merkt aber schon zum Ende von diesem ersten Teil deine Kampfansage an die verwirrten Emotionen. Niemand sollte für Schubladen schreiben bzw. sich in solche zwängen lassen, weiter so Mark.
Kommentar:Vielen lieben Dank für die Sensibilität, die Ihr mir im Umgang mit diesem heiklen Gedicht entgegengebracht habt. Vielen Dank auch für die vielen positiven Bewertungen und Kommentare.
Kommentar:Lieber Mark, als erstes fällt mir „Werther“ ein, an dem sich der berühmte Verfasser einst „gesundschrieb“. Du schreibst nicht, welches die Ursachen für die chaotischen „Irrungen, Wirrungen“ sind, um noch mal den Dichterfürsten anzuzapfen. Ist auch nicht notwendig, um dennoch zu erkennen, wie tief die seelischen Verwerfungen reichen. Immerhin schreibst du in Gebundener Sprache anstatt wahllos Wort an Wort zu hängen – einfach raus damit! Das lässt auf einen Charakter schließen, der sich dem Seelenchaos eben NICHT hingeben will; es schlummern also Selbstheilungskräfte in dir, von denen du vielleicht noch nichts wusstest. Ich bin kein Psychologe, daher ist meine Deutung möglicherweise ungenau. Zunächst gehe ich nur vom Teil 1 aus, kenne den folgenden noch nicht. Immerhin ist dein Wille zur Gesundung erkennbar, denn du gibst diese Zeilen einem zwar begrenzten, aber doch größeren Kreis von Lesern preis. Das finde ich gut; das ist ein richtiger Versuch, dem Elfenbeinturm zu entkommen. – Vielleicht kannst du mit meinem „Herumtasten“ etwas anfangen. Ich wünsche dir eine bessere Zeit. LG Hans
Kommentar:Viele Menschen leben in Elfenbeintürmen. Viel zu viele. Und viel zu viele lassen sich nicht helfen, rauszukommen und geben sich zu schnell auf.
Kommentar:Wow ein sehr sehr sehr guter text bin begeistert weil du einfach nicht nur schreibst sonder auch über doch schreibst und dass ist das bewunderns werte
Kommentar:Wow ein sehr sehr sehr guter text bin begeistert weil du einfach nicht nur schreibst sonder auch über doch schreibst und dass ist das bewunderns werte
Kommentar:Dein Gedicht erinnert mich an meine eigene eskapistische Phase. Es war eine Phase, in der ich mich in die Literatur flüchtete, weil die Probleme des wirklichen Lebens unlösbar schienen. Ich war über so vieles, was in der Welt passierte, schockiert und empört und glaubte nicht, dass man daran etwas ändern könnte, daher meine zeitweise Resignation. Die Phase ist vorbei, und heute bin ich glücklicher denn je. Heute ist Lesen und Schreiben keine Flucht mehr, sondern ein schönes Hobby. Heute beschränke ich mich nicht mehr aufs Schreiben, sondern setze das, was ich schon immer gern tun wollte, in die Realität um. Man kann die Welt vielleicht nicht retten und vielleicht auch nicht jedes Problem lösen, aber man im Kleinen Dinge verändern, wodurch man im Lauf der Zeit immer mehr Zufriedenheit und Gelassenheit findet.
Ich freue mich, dass auch Du aus Deinem Elfenbeinturm ausbrechen konntest, und bin gespannt auf den zweiten Teil Deines Gedichts. :-)
Kommentar:Ich bin von diesem Gedicht sehr berührt. Es ist großartig geschrieben. Auch für mich gab es Zeiten, die ich nicht noch einmal erleben möchte. Heute geht es mir gut und ich bin glücklich. Wie befreiend ist es doch, eine schwere Zeit hinter sich lassen zu können.
LG Ursula
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]