Mein schönstes Kleid werde ich anziehen.
Für den Abend.
Make up auflegen.
Für den Abend,
der so anders war.
Werde sitzen auf dem kalten Fußboden.
Mitten im Wohnzimmer
und keine Kerze brennt.

An diesem einen Abend,
an dem der Wind meine Tränen wischt.
Wein hält meine Hand.
Und kein anderer.
Silbern funkelnd streichelt meine Haut
das messerscharfe Plättchen.

Das ist Leben, das ist Einsamkeit
an einem Abend, der so anders war.


Ein Abend, der mir wichtig war.
Nur einmal nicht alleine sein.
Fühlen, dass es anders geht.
Bloß trockne Theorie.
Ein Schaum aus Blut und Wein,
der Flecken schmiert in mein Kleid.
Schminke klebt besser
als eine Ohrfeige im Gesicht.
Geht alle weg.
Nur einmal wollt ich nicht allein sein.
Blut weiß, wie Einsamkeit schmeckt.
Und meine Tränen
gut und rot versteckt.
An einem Abend,
der mir wichtig war.


© schneckerine


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