Mein schönstes Kleid werde ich anziehen.
Für den Abend.
Make up auflegen.
Für den Abend,
der so anders war.
Werde sitzen auf dem kalten Fußboden.
Mitten im Wohnzimmer
und keine Kerze brennt.
An diesem einen Abend,
an dem der Wind meine Tränen wischt.
Wein hält meine Hand.
Und kein anderer.
Silbern funkelnd streichelt meine Haut
das messerscharfe Plättchen.
Das ist Leben, das ist Einsamkeit
an einem Abend, der so anders war.
Ein Abend, der mir wichtig war.
Nur einmal nicht alleine sein.
Fühlen, dass es anders geht.
Bloß trockne Theorie.
Ein Schaum aus Blut und Wein,
der Flecken schmiert in mein Kleid.
Schminke klebt besser
als eine Ohrfeige im Gesicht.
Geht alle weg.
Nur einmal wollt ich nicht allein sein.
Blut weiß, wie Einsamkeit schmeckt.
Und meine Tränen
gut und rot versteckt.
An einem Abend,
der mir wichtig war.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]