In allzu dumpfen Menschenschädeln gärt
des dumpfen Gottes dumpfe Lehre -
„Oh Herr, wir bücken uns doch nur vor dir!“
Du bist der größte Großwesir...
Wir wissen wohl, daß dir die Welt gehört,
wir bitten dich deshalb: Gewähre
uns den Mord an allen die nicht glauben.
Und ihr Besitz ist ihnen auch zu rauben.
Wir rufen dich, Idol der wilden Finsternisse.
Lass uns dir dienen bis die Hölle lacht!
Du wirst uns reichlich wohl damit belohnen,
was Andere, in andern Geisteszonen,
für uns erschaffen haben, das Gewisse,
das du uns schenkst; es ist für uns gemacht.
Daran lasst uns niemals ernstlich zweifeln,
denn sonst gehören wir den Teufeln!
Der Scheitan wird es denen schon besorgen,
die dich, oh Herr, nicht ehren wollen.
Wir treten sie für dich in Schmutz und Staub.
Was sie erreichten sei der Flammen Raub!
Denn wir allein sind stets bemüht ums Morgen.
Bis dahin stehlen wir noch aus dem Vollen,
das uns der Schöpfer durch die Dummen gab.
Wir freuen uns – sie stehen vor ihrem Grab!
So lauten die Gesänge der Umnachtung, ja!
Wir hören sie und wir verehren unser Sein!
Denn wir dürfen jeden Schwachsinn loben.
Wir denken uns die dumpfen Lehren oben -
und was unten kreucht ist für uns gar nicht da!
Was zählt ist nurmehr unser dunkler Schein -
doch wir sind ungezählte Völkerscharen!
Darüber ist die gute Welt sich doch im Klaren?
Kommentar:Hallo Alf, ja der Mensch macht sich's sehr bequem wenn es um Verantwortung geht sucht er meist für seine Missetaten einen Schuldigen. So liegt es ihm sehr nahe einen Überirdischen die Schuld zuzuschieben und somit ist man alle Schuld los! Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen oder so ähnlich werden auch Kriege gerechtfertigt - ein Jammer! Und das mit absoluter Überzeugung und das im 21 Jahrhundert - Tatort Kirche bzw. Religionen :-/ Gut geschrieben - Passt wie die Faust auf's berühmte Auge!
Vor seinem Häuschen sitzt der Alte wieder.
Fast neunzig schon, der Arbeit müde.
Genug im Leben hat er sich geplagt;
der Arbeit hat er längst „Ade“ gesagt.
Die Jahre verflogen ,
einfach hinweg gezogen
Wo sind die wilden Nächte geblieben?
An Allem und Jedem sich aufgerieben!
Von heißen Tagen
bleibt nur noch das Sagen.