Wo bist du? (eine Zwiesprache)

© Alf Glocker

„Ich bin in einem Gewirr von übergreifenden Zonen,
wo die seltsamsten Wesen Träume bewohnen.
Überall erkenne ich verschiedene Türen,
die in alle unmöglichen Welten führen.
-
Dorthin kann mich leider niemand begleiten,
denn alles ist offen, nach allen Seiten -
ich bin was ich bin und nicht was ich war!
Mir wird so manches Verschwommene klar...
-
Unsere Welt will gar nicht verstanden werden -
es gibt so viele, urkomische Erden.
Sie existieren in Köpfen voll Stroh oder Morast.
Ein jeder ist niemand, doch einer – und Gast!
-
Spielt eure Rollen, wie auch immer ihr könnt.
Dies ist die Zeit, die uns wohl trennt!
Die eure fließt noch exzentrisch an mir vorbei,
doch ich bin auf einmal nicht mehr dabei!
-
Ich entferne mich jetzt aus dem endlichen Sein.
Vergänglichkeit ist eben Rauch, Schall und Schein!
Lebt, meine Lieben, und macht euch was draus...
Ich brauch' ab sofort nun kein irdisches Haus!“
*
Zum überraschenden Tod meiner Cousine Angelika am 5. 7. 2022


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Wo bist du? (eine Zwiesprache)"

Re: Wo bist du? (eine Zwiesprache)

Autor: Sonja Soller   Datum: 09.07.2022 9:03 Uhr

Kommentar: Ein vortreffliches Abschiedsgedicht, lieber Alf
und das gelungene Bild dazu. Ganz groß!!!

Den letzten Weg müssen wir alle gehen.

Mitfühlende Grüße aus dem Norden, Sonja

Re: Wo bist du? (eine Zwiesprache)

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.07.2022 15:00 Uhr

Kommentar: Vielen herzlichen Dank liebe Sonja

LieGrü aus dem traurigen Süden
Alf

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