Weil ich ihn schon länger spür,
klopft Vater Tod jetzt an die Tür;
"Komm Hansl,lass mich rein,
und weg mit dem Scheinheiligenschein."

"Vater Tod,lang nicht gesehen,
setz dich her,oder willst du stehen?"
"Nun ja,Hänsel,genau besehen,
müssen wir beide langsam gehen..."

"Vater Tod,ich hab noch soviel vor!"
"Mach keine Faxen,du armer Thor!"
"Ach Vater Tod,gib mir eine Stund,
dann bete ich mich noch schnell gesund!"

"Nein mein Hans,es ist nun Zeit,
du wirst vom Körper nun befreit,
du gehst jetzt mit dem rauen Wind,
und wirst jeden Augenblick wieder Kind!"

"Ach so ist das,es schließt sich der Kreis,
gut das ich das jetzt endlich weiß!"
Es ist so feucht und eng,ach nicht,
und auf einmal soviel Licht...


© Hannes Lapesch


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Kommentare zu "Vater Tod"

Re: Vater Tod

Autor: Karin1602   Datum: 20.06.2022 19:51 Uhr

Kommentar: Da ist dir wieder ein großartiges Gedicht gelungen, Nervenschmied! Zuerst werden Assoziationen mit Hofmannsthals „Jedermann“ geweckt….doch das Ende ……Gratuliere dir dazu!

Re: Vater Tod

Autor: NERVENSCHMIED   Datum: 20.06.2022 21:24 Uhr

Kommentar: Das freut mich,Karin1602,lange nichts mehr von Dir gelesen.

Re: Vater Tod

Autor: Michael Dierl   Datum: 22.06.2022 3:00 Uhr

Kommentar: Ja, so in etwa muss das wohl sein - ich hoffe! Toll geschrieben!

lg Michael

Re: Vater Tod

Autor: Hartmut Holger Kraske   Datum: 25.06.2022 16:37 Uhr

Kommentar: Sehr gut! Ich mag das Understatement. Und diese Zeile ""Vater Tod,ich hab noch soviel vor!" kriegt der Sensenmann wohl öfter zu hören. Da fällt mir der Song "You cant take it with you" ein, von Alan Parsons.

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