Durch Arbeit nicht,
durch Sammeln nicht,
nicht durch Geld und gute Worte –
nicht durch den Geist aus der Retorte,
nicht durch Liebe, nicht durch Hass,
nicht durch Lob und Tintenfass,
nicht durch Kriechen in den…
nicht durch Verehren irgendwen.
Nicht durch einen großen Gott,
nicht durch Hohn und nicht durch Spott,
nicht durch Hoffnung, nicht durch Klagen,
nicht mit Antworten und Fragen.
Auch nicht durch Küssen oder Kosen,
Alkohol in hohen Dosen,
nicht durch Bitten oder Betteln,
nicht von Hexen, Zaubern, Zetteln
an und Zetteln aus,
nicht durch Mühsal oder Graus,
nicht durch Fröhlichkeit genießen,
nicht durch Glauben oder Wissen,
nicht durch Blödsein oder klug,
weil er uns mit Ohnmacht schlug.
Lassen wir’s dabei bewenden,
daß wir kläglich einst verenden?
Ja, des Tods Naturgewalten
Sind nicht einfach aufzuhalten!

Das Universum ist sein Reich –
dort übt er munter den Vergleich,
zwischen hier und dort zu sterben,
vorher frech darum zu werben,
daß das Fleisch noch überlebt,
das man, voll Leidenschaft bestrebt,
noch an andere weitergab…
doch am Ende steht das Grab!

Und den Tod kann man betrachten…
er kommt gefährlich auf uns zu –
tausend Bilder kann man sehen,
nur von ihm, von dem Vergehen,
das sich darstellt als Theater.
Dies Gescheh‘n sei dir Berater,
wenn du in den Himmel blickst –
Träume in den Äther schickst,
die nur an Vergang’nem stranden,
denn jede Szene kam abhanden,
vor sehr sehr langer Zeit:
Masken sind’s, Gleichnisse im Totenkleid!
Denn was du siehst das ist nicht mehr!
Das Treiben ist schon lange her –
Bis es endlich dich erreicht
und als Lüge um dich schleicht,
sieht es längst ganz anders aus.
Doch, verbirg dich nicht im Haus,
du wirst dich nicht verstecken können –
denn nichts kann dich vom Tode trennen,
der um dich seine Zeilen webt…
solang noch irgendetwas lebt!
Dieses Trugbild aufzuhalten
erfordert göttliches Verhalten.


© Alf Glocker


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