Dort steht er und wartet,
ihr geliebter Feind.
Die Zeit, gefangen in Freiheit, sie startet.
Doch weilt ihre Ewigkeit nicht lange, mir scheint.
„Einen einzigen Ausweg aus der Freiheit gibt es für mich.“,
schreit sie leise innerlich.
Raus aus der bittersüßen Gefangenschaft.
Raus aus der einsamen Partnerschaft.
Dort steht er und wartet,
der lebendige Tod.
Die Zeit, ihrer ehemaligen Zukunft, sie startet.
Doch weilt ihre Ewigkeit nicht lange, denn es gibt ein Angebot.
Der Tod, er bietet ihr schmerzlich Schönes
und verlangt dafür ganz viel, nur Eines.
„Schenke mir dich, das ist mein Angebot,
sage nur noch eines: Es lebe der Tod“.
Inspiriert hat mich für dieses Gedicht die damaligen Zwangsheiraten, die leider auch heute noch, in Teilen der Welt, stattfinden. Frauen, meist noch junge Mädchen, mussten sich ihrem Schicksal begeben und ungewollt, meist einen viel älteren Mann, heiraten. Wie hätten sie wohl entschieden, wenn der Tod plötzlich vor ihnen stehen würde und ihnen eine Wahl liese?
Fun fact: Dieses Gedicht war eine Hausaufgabe, welche ich für meinen Deutschunterricht machen musste. Die Aufgabestellung war ein Gedicht zu verfassen, welches Oxymoronen enthalten muss. Ich habe mich bemüht sie gut einzubauen und nicht sofort erkennbar zu machen. Findest du sie alle?
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.