Sag mir was die Wellen reden,
wenn des Nachts die Flut erwacht.
Sag mir wie die Menschen leben,
die vom Boote hergebracht.

Sag mir was die Winde sprechen,
wenn des Nachts ein Boot im Meer,
an den Klippen will zerbrechen -
Mit den Wellen kam es her.

Sag mir was die Menschen denken,
wenn des Nachts das Boot beschließt,
ihre Leben zu verschenken,
Träume in die Wellen gießt.

Sag mir was die Klippen fragen,
die so vieles schon gesehn,
Boote die daran verzagen,
dass sie lautlos untergehn.

Glaub mir, könnten Wellen klagen,
niemand ginge noch hier her,
doch an schönen Sonnentagen
glitzern Klippen, Strand und Meer.


© I. Kunath


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Kommentare zu "Sag mir"

Re: Sag mir

Autor: noé   Datum: 09.03.2014 9:01 Uhr

Kommentar: Das gefällt mir sehr gut, auch, weil du das Motiv des Vorverses im Nachfolgevers wieder aufnimmst. Aber auch der Aussage wegen. Wie Du gern schreibst: Gern gelesen.
Evtl. kannst Du ja mal einen Blick werfen auf meinen freien Vers "Das Boot".
noé

Re: Sag mir

Autor: I. Kunath   Datum: 09.03.2014 13:53 Uhr

Kommentar: Liebe Noè,
danke für deine Zeilen! Freue mich, dass dir das Gedicht gefällt. Werde gleich mal bei "Das Boot" vorbeischauen...
Liebe Grüße,
Ilka

Re: Sag mir

Autor: Honigtraum   Datum: 09.03.2014 22:36 Uhr

Kommentar: Schön beschrieben!

LG Honigtraum

Re: Sag mir

Autor: I. Kunath   Datum: 10.03.2014 0:22 Uhr

Kommentar: Danke!

Liebe Grüße,
Ilka

Re: Sag mir

Autor: I. Kunath   Datum: 07.04.2014 21:27 Uhr

Kommentar: Hallo Thomas,
danke für deine Zeilen! Genau dieses Bild hatte ich beim Schreiben des Gedichtes vor Augen. Am schlimmsten finde ich, dass diese randvollen Boote mit völlig verzweifelten Menschen, die es fast geschafft haben, manchmal kurz vorm Erreichen Ihres Ziels von der "Aufsicht" gezwungen werden, umzukehren, wohlwissend dass sie dafür weder über genug Treibstoff, Gesundheit, Trinkwasser und Nahrung verfügen...
Wirklich schlimm was da vor sich geht...
Liebe Grüße,
Ilka

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