Einst trafen sich der Hass und die Verachtung.
Auf offener Straße zogen sie ihre Bahn
Und stießen plötzlich aneinander.
Der Hass fing gleich zu fluchen an:

„Die Pforte hier – sie ist ganz weit
Und dieser Weg doch gar so breit!
Nun mach doch Platz, geh aus dem Weg!
Man stößt sich an mir unentwegt.“

„Du bist der Stein an den man stößt.
Liegst auf der Straße ganz entblößt.“
- Spricht die Verachtung zu dem Hass
Und macht sich gleich auf was gefasst.

Der Hass dreht sich nun plötzlich um,
Der Weg scheint ihm nun schmal und krumm,
Blickt der Verachtung ins Gesicht -
Sieht sie nunmehr in anderem Licht.

„Ich liebe dich und möchte dich fressen.“
- Spricht er zu ihr nun wie besessen.
Und die Verachtung wird ganz rot.
Sie ringt nach Luft, hat Atemnot.

Sie fällt in Ohnmacht, doch erwacht,
Vom Hass um den Verstand gebracht,
Sie Feuer nun und Flamme ist
Für den, den sie niemals vergisst.


11.Januar2025


© Artur Gromoff


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