Mir ist nicht gut. Ich geh zu Bett.
Als wenn ich eine Grippe hätt'.
Im Kopf dröhnt diese laute Stille.
Es regiert mein willenloser Wille.
Kalter Schweiß auf dem Gesicht,
auf der Brust dies furchtbare Gewicht.
Ich schnapp nach Luft. Ein Fisch an Land,
der nicht zurück ins Wasser fand.
Das Bett dreht sich im Kreis.
Ich weiß nicht mehr, was ich noch weiß.
Es tobt ein Sturm hinter der Stirn.
Nur Brühe schwappt träg durch's Gehirn.
Da durchfährt die Kranke
ein letzter logischer Gedanke:
"Sollte ich den Notarzt rufen?"
Doch zum Telefon sind's tausend Stufen.
Niemals schaff ich die hinauf.
Bevor ich losgeh, geb ich auf.
Die Zeit dehnt sich und tropft ins Leere.
Ich schwimme in dieser federleichten Schwere.
Ein Klingelton? Das Telefon? Was heißt das schon?
Später Klopfen, Rufen, Stimmen,
die die Schallmauer erklimmen.
Mich kümmert's nicht. Ich geh zum Licht.
Sind da Hände, die mich fassen?
Die mich nicht in Ruhe lassen?
Lichter sind da. blau und rot.
Bin ich im Himmel? Bin ich tot?
Es fühlt sich an, als ob ich schwebe.
Woraus ich schließe, dass ich lebe.
Mein schwereloses Treiben, mein Fliegen, mein Drehen
- alles kommt langsam zum Stehen.
Ich liege, schnaufe, fühle. Also bin ich.
.....wenn auch schlapp.
Alter Schwede, das war knapp...
Kommentar:Hat Spaß gemacht das zu lesen, musste am Ende ein bisschen schmunzeln, auch, wenn der Inhalt alles andere als amüsant ist. Sehr gut geschrieben :)
Kommentar:Hallo Verdichter,
Selbst aus so einer ernsten Sache machst du noch Zeilen, die man "gerne" liest. Respekt!
Gut, dass du wieder auf dem Damm bist. Um deinen Wortwitz hätte es mir leid getan. ( unter anderem...)
Mir ist nicht gut. Ich geh zu Bett.
Als wenn ich eine Grippe hätt'.
Im Kopf dröhnt diese laute Stille.
Es regiert mein willenloser Wille.
Kalter Schweiß auf dem Gesicht,
auf der Brust dies [ ... ]
Auf einem Ast
der alten Eiche,
sitzt ein trauriger Engel,
in einem grauen Gewandt,
er lässt die Flügel hängen
und schaut gebannt,
auf die Katastrophe,
die durch Menschen [ ... ]
Vom Dampfen des Ofens verführet ein Duft.
Beschwingt wirkt des Sektglases Klang.
Heiteres Kichern durchwirbelt die Luft.
Beschunkelt wird lauter Gesang.
Mehr als eine Woche allein im Haus an der Söllbachmündung lag hinter Luna. Sie hatte nicht für möglich gehalten, dass sie trotz einer Unmenge interessanter Arbeiten, einem Heer hilfsbereiter [ ... ]
Er hatte Angst,
sehr große Angst,
als sie ihn riefen-
Gerne hätte er sich versteckt,
wäre weit weggelaufen,
aber doch nicht als Mann ~
und wenn das Vaterland ruft
muss man folgen,
auch [ ... ]