Ich hab dich in mein Herz geschlossen
Und den Schlüssel guten Gewissens
Ins warme Türkis der Karibik geworfen
Sah dem Funkeln noch beim Versinken zu
Angst gemacht hat es dir
Diese bestimmte Sicherheit
Ich fand’s toll
Und auch du hast ein Schloss verrigelt
Aber deinen Schlüssel
Den hast du behalten
Im Himmel hat sich so wundervoll
Das Meer gespiegelt
Meine Augen verloren sich in ihm
Und bemerkten nicht den Zufluss
Den erkaltenden Strom
So stieg das Türkis ganz unbemerkt
Bis wir nicht länger am Strand
Die Haut uns wärmen konnten
Kaltverbrannt
Kam die Polarflut
Und teilte uns auf verschiedene Inseln
Hab' Jahre dort verweilt
Du hast Gebrauch gemacht
Von deinem Schlüssel
Und die Brücke auf’s Festland benutzt
Jetzt tauch‘ ich täglich im Türkis
Nachts schöpfe ich Atem am Strand
Wo deine Restwärme noch klebt
Während der Wasserspiegel unerlässlich steigt
Tauche tiefer und tiefer
Atemlos in’s Dunkelnde hinein
Doch der Schlüssel und sein Funkeln
Entzieh’n sich meiner Suche
Kälter und kälter
Rastlos in’s Grünblau
Langsam wird es viskos
Dickflüssig schleichend
Kristalliert es in meinen Augen
Hier häng' ich nun
Gletschertaucher
Im Türkis erstarrt
Beschreibung des Autors zu "Regenbogen IX - Türkis"
Ups, war erst in der falschen Kategorie.
Naja.
Das ist jetzt jeden Falls die letzte Farbe im Regenbogen gewesen. Vielleicht kommt noch mal ein Abschlussgedicht, oder eine Abschlussgeschichte.
Irgendwann.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.