Dazumal, so fingen seine Geschichten immer an.
Augenblicke, die ihm gut taten und die ich genoss,
wenn er die Vergangenheit in die Gegenwart holte,
um mit diesem verdammten Krieg fertig zu werden.
Er setzte sich auf seinen alten wackeligen Stuhl,
steckte sich einen billigen Stumpen in den Mund,
den er aber erst während des Erzählens ansteckte
und sah mir tief in die Augen, schwieg aber noch.
Die dadurch erzeugte Spannung hörte man knistern,
der Raum in dem wir saßen verwandelte sich in ...
diese Schlachtfelder, wo Menschen sinnlos kämpften.
Er war einer von ihnen, mein Opa, für mich ein Held.
Beim Erzählen wurde er eins mit seiner Geschichte,
merkte nicht, wie Asche des Stumpens zu Boden fiel,
erzählte mit zitternder Stimme von seinen Kameraden,
von dem, der in seinen Armen starb, … und er weinte.
Er schaute weg, schämte sich für seine Emotionen,
um abzulenken lachte er plötzlich und erzählte stolz,
wie er mit einer tausender Harley nachts losbrauste,
obwohl die Partisanen auf ihn geschossen haben.
Da gab es aber auch die glücklichen Momente,
die Rückkehr aus russischer Gefangenschaft,
nach einem langen Fußmarsch Umarmungen,
seine Frau und Kinder, das Glück zu überleben.
Am Schluss seiner Geschichte atmete er tief durch,
packte mit seiner einen Hand fest meine Schulter,
mit der anderen strich er mir durchs Haar und sprach:
Ich hoffe, dass so Zeiten nie wieder kommen werden.
Mein Opa, sein Wesen und seine Geschichten
haben mich geprägt, ganz besonders ein Satz:
Wenn ein Kamerad in deinen Armen stirbt,
weißt du, dass es da oben niemanden gibt ...
dies ist eine leider reelle und sehr schmerzhafte Zeit von der dein Opa erzählte,
leider gibt es immer noch diese fürchterlichen Kriege die doch am Ende eigentlich nur sinnlos Menschen abmetzeln.
Dies hast du großartig verfaßt es berührt mich als Leser sehr!
Kommentar:Ich glaube wenn die dazumal wirklich gewusst hätten (einschließlich der Kommandierenden) wie die Zukunft aussieht, dann hätten sie lauthals gelacht und wären nach Hause gegangen. Man hätte ihnen ja nur zeigen müssen wie es heute auf unseren Straßen aussieht...
Kommentar:Mein Opa erzählte auch noch vom Krieg. Er war für mich kein Held, er tat mir in der Seele leid, als junges Mädchen überwog und übermannte mich (noch) rein das Gefühl.
Kommentar:Hallo meine Lieben,
vielen Dank für eure Kommentare und euer Mitgefühl für meine Gedichte-Geschichte.
Dank an meine Knöpfer und jene, die noch in meinen Zeilen verweilen werden.
Bis zu meinem nächsten Werk.
Euer Wolfgang
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]