Unter einer Trauerweide,
Liebster, schmoll’ nicht mehr:
Tu was, dass ich nicht mehr leide
Denke nicht zu sehr.
Dein einzig zorniges Hassen
Zeigt dich kühl;
Steh’ auf und fühl’
Wie sehr man dich verlassen.

Glockenklang über den Wiesen
Hoch vom Kirchturm her
Kalt wandern Schatten wie Riesen
Liebe bedeutet nichts mehr.
Warum soll man unterliegen
Wie ein Schwarm
Mit taubem Arm?
Kämpf’ und du wirst siegen.

Gänseschwärme in den Himmeln.
Wissen längst, wohin,
Fische in den Bächen wimmeln
Zu den Meeren hin.
Dunkel, dumpf, was dich umhüllt:
Geh’ schon, los,
Nicht zögernd bloß
In das, was dich erfüllt.


© Ulrich Kusenberg


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Beschreibung des Autors zu "Unter einer Trauerweide"

Versuch einer Übertragung des Gedichts "Underneath An Abject Willow" von W. H. Auden ins Deutsche

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