Versunken im Gebet zur Nacht
vernahm der Bruder lautes Quaken
Der Ochsenfrosch sang auch sein Lied -
es war noch schlimmer als die Schnaken

Ganz aufgebracht rief er hinaus:
‚Gib Ruhe, Frosch, ich bete grade!‘ -
Des Heilgen Stimme wurd‘ erhört
Es wurde still - oh welche Gnade!

Da kam ihm etwas in den Sinn
‚Vielleicht liebt Gott die Stimme beider?‘
Er überwand sich, rief erneut:
‚Mein lieber Frosch, sing ruhig weiter!‘

Das Konzertier’n hub wieder an,
der ganze Teich fing an zu singen
Der Bruder störte sich nicht mehr daran,
war eins mit allen Dingen

Bruder Bruno und der Frosch

© Lydia-Lydia - pixabay


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Bruder Bruno und der Frosch"

Nach einer Geschichte von A. de Mello

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Kommentare zu "Bruder Bruno und der Frosch"

Re: Bruder Bruno und der Frosch

Autor: agnes29   Datum: 24.05.2015 13:15 Uhr

Kommentar: So schön lieber Jürgen dein Gedicht, past genau zum heutigen Pfingstfest wo doch so viel gebetet wird.
LG Agnes

Re: Bruder Bruno und der Frosch

Autor: Juergen Wagner   Datum: 25.05.2015 18:49 Uhr

Kommentar: Ja, das stimmt. Ich habe in langen Jahren auch so viel gebetet und erwartet. Bis man einmal realisiert, dass die Ant-wort immer und direkt geschieht und man eigentlich gar nichts zu sagen braucht, vergehen viele Jahre. Am Ende ist man einfach etwas stiller und lässt den Geist wehen und das Feuer brennen ... Lieben Gruß Dir! Jürgen

Re: Bruder Bruno und der Frosch

Autor: ulli nass   Datum: 07.06.2015 16:24 Uhr

Kommentar: . . . wenn ich die Chiffre Gott und das Beten mit anderen Begriffen fülle ,dann gefällt es mir immer noch.
ulli

Re: Bruder Bruno und der Frosch

Autor: ulli nass   Datum: 07.06.2015 16:24 Uhr

Kommentar: . . . wenn ich die Chiffre Gott und das Beten mit anderen Begriffen fülle ,dann gefällt es mir immer noch.
ulli

Re: Bruder Bruno und der Frosch

Autor: Juergen Wagner   Datum: 07.06.2015 16:45 Uhr

Kommentar: Ja, so frei ist es auch gedacht. Wir brauchen einen Bezugspunkt - und wenn wir irgendwann loslassen können, ist es die Seligkeit und Einigkeit. Grüße! Jürgen

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