Mein verlornes Kind,
Deine Tränen verwischt dir der Wind,
Der Wald trägt dein einsames Sein,
Viel zu lang schon stehst du allein!
Keine Mutterliebe, die du verspürst,
Keine warme Hand, die dich berührt,
Kein Vater, der über dich wacht,
Kein Bruder, der gerne mal lacht!
Verstoßen hat man dich in die Nacht,
Der Nebel streichelt dein Haar ganz sacht,
Die Dunkelheit steigt aus dem Schacht,
Sie hat die Nacht in dir entfacht!
Der Glanz deiner Augen ist erloschen,
Die Hände mit fremden Blut begossen,
Du kannst dich selber nicht mehr sehn,
Und willst einfach nur von hier gehen!
Zum schlafen legst du dich nun nieder,
Des schlachtens müde schließt du deine Lider,
Doch öffnen wirst du sie nicht mehr,
Dein Leben fällt, es war zu schwer!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.