Wir sitzen gemeinsam im Park auf der Bank.
Du bist bezaubernd und gertenschlank.
Deine Augen funkeln um die Wette mit den Sternen.
Sie könnten sogar die Pole erwämen.
Dein Blick so sanft, deine Haut so zart
Doch dein Gemüt so unerbittlich und hart
Du kannst dich an mich nicht mehr erinnern.
Früher tatest du nicht mit mir fingern.
Damals schubstest du mich in den Dreck.
Wünschtest mich nur einfach weg.
Ich war für dich nichts weniger als die Pest.
Doch heute raffe ich dich dahin, Es wird ein Fest.
Vor ein paar Jahren traf ich auf einen Vampir.
Er stieß seine Zähne in mich wie Finger ins Klavier.
Nach ein paar Zügen wurde ich dann einer von denen.
Es floß kein Blut mehr durch meine Venen.
Ich gebe zu am Anfang war ich etwas schockiert.
Doch all mein Unbehagen war bald weg galoppiert.
Seit damals streiche jeden Tag einen Namen aus der Liste.
Ich brachte schon einige von den guten alten Freunden in die Kiste.
Ich war nicht darauf erpicht sie unsterblich zumachen.
Ich wollte nur, dass aufhört ihr blödes, elendiges Lachen.
Du bist die letzte und das Letzte aus den alten Reihen.
Gleich wirst du, wie einst ich vor dir, um Hilfe schreien.
Du denkst ich würde nur deinen Hals küssen wollen.
Doch spürst du gleich wie kleine Rubinen davon rollen.
Du fragst mich noch aus Spaß noch ohne Angst was das soll,
Doch gleich schreist du und findest es gar nicht toll.
Doch du kannst nicht fliehen, bist mir schon ganz erlegen.
Der Blutrachegenuss ist für mich ein unglaublicher Segen.
Du wolltest mir damals nicht dein Herz schenken.
Du wolltest mit mir nur auf´s brutalste Zänken.
Nun habe ich dir gleich dein ganzes Leben geraubt.
Habe den Blutdiebstahl einfach selbst erlaubt.
Dein Blut schmeckt nach Meer und ist sehr frisch.
Ich liebe nur deine inneren Werte, ich bin ganz ehrlich.
Meine Rache ist nun vollkommen, ganz, ganz vollendet.
So hat sich doch noch, dass Schicksal gewendet.
Ich triumphiere über euch schrecklichen Sterbliche.
Ich streife von mir ab alles, alles verwerfliche.
Nichts ist so rein, sauber und unglaublich wie Blutrache.
Manches kann man einfach nie, nie wieder gutmachen.
Kommentar:Hat der Löwe ein schlechtes Gewissen, wenn er ein Gnu reißt. Nein, hat er nicht und wenn ihn das Gnu als kleiner Löwe mal geärgert hatte, wird er es ihn noch eine weitere Befriedigung geben ;-)
Kommentar:Das Gedicht ist richtig gut! Vor allem die letzen beiden Verse der letzten Strophe... Genial, dass der Inhalt mit dem unreinen Reim im Widerspruch steht!
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