Wenn sich die Schatten niederlegen,
die letzten Stimmen sanft verwehen,
erwacht im Dunkeln, ungebeten,
das Flüstern der verlor'nen Seelen.

Die Sterne flackern, müde Lichter,
erfrieren bald im Himmelszelt.
Der Wind malt eisige Gesichter
an Mauern einer toten Welt.

Die Bäume krümmen ihre Glieder,
wie stumme Zeugen alten Leids.
Ein leiser Hauch, ein Wispern wieder,
erzählt von Schmerz, erzählt von Zeit.

Die Erde atmet schwer und träge,
der Boden bebt vor dunkler Kraft.
Die Nacht erhebt sich zur Vergeßne,
ein Reich, das keine Hoffnung schafft.

Und wer sich ihrer Macht ergeben,
der taumelt durch ihr schwarzes Tor,
verliert die Träume, verliert das Leben,
verliert sich selbst in ihrem Chor.

Die Stimmen rufen, klagen, flehen,
ein Chor aus Kälte und Verfall.
Kein Engel wird den Pfad beschreiten,
kein Morgen sprengt den düstern Wall.

So währt die Nacht in stummer Stärke,
ein kalter Ozean aus Pein.
Die Schrecken wachen ohne Gnade —
und binden jede Seele ein.


© Firepfote


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