Es steht im Nirgendwo und strahlt etwas aus:
Es strahlt Beklemmung aus denn es ist leer.
In ihm wohnen schlechte Traumgebilde von
einem leeren Haus im Nirgendwo der Fron,
die ohne Ausweg scheint, weil es ja steht:
als leeres Haus in dem nur tot die Zeit vergeht.

Und irgendwo im Nirgendwo fasst jemand Mut,
er spürt die Macht der falschen Augenblicke,
ohne Ziel und ohne Lebensräume, voller Blut
das wild durch Adern schäumt und Stricke
die alles furchtbar hemmen, wohin man schaut.
Der pure Wahnsinn nennt sich seine Braut!

Ist es vielleicht doch eine schräge Projektion,
die wahr und unwahr sich im Leben breitet,
wodurch ein Seelenbild sich, pro Lektion,
im Durcheinander einer wilden Idiotie erfrischt,
die ihresgleichen sucht und überall auch findet –
wobei das Ich aus eig‘ner Sicht entschwindet.

In diesem Haus hat keiner einen guten Platz,
denn alles drängt am Fenster hin zum Licht!
In keiner Hand ist nicht einmal kein Spatz!
Doch jeder „weiß“ verdammt wovon er spricht!
Aus allen leeren Räumen dringt ein Flackern –
wem nützt es noch sich dafür edel abzurackern?

Ein Haus

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Ein Haus"

Re: Ein Haus

Autor: Sonja Soller   Datum: 29.09.2024 14:20 Uhr

Kommentar: Wieder sehr anschaulich und beeindruckend geschrieben.

Herzl. Grüße aus dem nachdenklichen Norden, Sonja

Re: Ein Haus

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.09.2024 15:22 Uhr

Kommentar: Ich bedanke mich herzlich

LieGrü
Alf

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