Komm, komm, großer Mann.
Sieh mich an.
Schlag mir ins Gesicht
und ich erzähl dir ein Gedicht.
Ich sing dir ein Lied,
auf das es in deine Knochen kriecht.

Komm, komm, starker Mann,
Sieh mich an.
Putz die Uniform.
Nur eine alte Frau am Lagerfeuer,
tief im Wald, ohne jede Norm,
Ich hoffe dein Sieg wird teuer.

Komm, komm, dummer Mann.
Schieß mich an.
Lass‘ mich in Frieden,
das Ende meiner Welt versieden.
Nur eine alte Frau am Lagerfeuer,
Nur eine alte Frau am Lagerfeuer.


© Marius Knappe


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Beschreibung des Autors zu "Nur eine alte Frau am Lagerfeuer"

Auf facebook wurde in letzter Zeit in den Kreisen die ich sie wahrnehme nach Zeugs über den Ukraine-konflikt gefragt. Anstatt der ursprünglichen Idee ist aus den Gedanken darüber dieses Gedicht entstanden. Ich weiß nicht viel über den Krieg, habe ich ihn doch selbst nie erleben müssen. Aber die Reise weg von was ursprünglich mal Städte waren zehrt an den Kräften. Und der Winter ist kalt. Und meine Heizung spinnt. Und deswegen erzähle ich euch von der alten Frau am Lagerfeuer.

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Kommentare zu "Nur eine alte Frau am Lagerfeuer"

Re: Nur eine alte Frau am Lagerfeuer

Autor: Hartmut Holger Kraske   Datum: 26.03.2022 11:09 Uhr

Kommentar: Das bisher treffendste Gedicht dass ich über Krieg gelesen hab.

Ich hab die Worte, die so starke Bilder erzeugen, sofort mit dem Kosovo-Krieg der 90ger Jahre und dem Ukraine-Krieg assoziiert.

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