Wer zuerst geht, wird vergöttert,
nicht das demjenigen das etwas nützt,
denn tot ist tot und Andenken wäre ehrlich netter,
aber so können es sich Überlebende doppelt schwer machen.
Aber Überleben ist doch keine Schande,
es fühlt sich nur so an.
Alleine, einsam, schuldig, uneins,
ein gegeneinander der Weiterleber.
Gerecht werden wurde abgeschafft,
wegen der Unmöglichkeit des Unterfangens.
Die Maßstäbe sind durch den Tod entrückt,
das Ideal ist zum Maßstab geworden.
Trauer und Andenken müssen weichen
der alles verdrängenden Kraft,
da der Schmerz sonst Überhand nähme,
ein Leben ohne die Ikone unmöglich.
Doch das Leben mit der Vergötterung
ist keineswegs leichter,
irgendwann müssen die Dämme brechen,
Rückbesinnung auf den Menschen.
Fast blasphemisch
sich an Unvollkommenheit zu erinnern,
doch nur so kann der Mensch
wieder an Gestalt gewinnen, wieder sein.
Die Überlebenden müssen die Kraft finden,
das echte Andenken zu bewahren,
die ewige Liebe zu spüren,
und doch weiterzuleben.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.