Eingehüllt von Fieberdämpfen
spricht die Zeit in dunklen Zeichen:
von Klassen- und von andern Kämpfen –
und ein Gott greift in die Speichen.

Denn sein Mühlrad möchte mahlen
und sein Zorn ist auferstanden:
Menschen soll’n, in tausend Qualen,
Opfer sein für Räuberbanden!

Esel ziehen jeden Karren,
der in seinen Fugen knarrt –
dazu hört man noch Gitarren:
Sie spiel’n das Lied der Gegenwart!

Wunderliche Musikanten
tanzen eine Welt herbei,
die den Verbrechern, Militanten,
ist wie das Kolumbus-Ei!

Hinter vorgehalt’nen Händen
spricht man manche Wahrheit aus –
die Delinquenten, vor den Wänden,
rechnen sich die Chance heraus:

„Wenn‘s gelingt die schwarzen Kreise,
gewissenhaft zu quadratieren,
brauchen wir, mal ausnahmsweise,
den Kopf nicht an den Tod verlieren!“


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Dunkle Zeiten"

Re: Dunkle Zeiten

Autor: Sonja Soller   Datum: 19.04.2020 11:26 Uhr

Kommentar: Wow, lieber Alf,
du hast wirklich ein Talent Zeitgeschehen in die passenden Worte zu kleiden. Chapeau !!!!!!

Re: Dunkle Zeiten

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 19.04.2020 12:13 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
in deinem Gedicht hast du dem Versager Mensch und auch dem Allmächtigen, der noch nie allmächtig war, mal wieder richtig die Meinung gegeigt. Super.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Dunkle Zeiten

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.04.2020 14:13 Uhr

Kommentar: Ui, vielen Dank für Eure positiven Beurteilungen!

LG Alf

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