Die letzte Rose ist verblüht.
Nichts konnte ihr Sterben hindern.
Kein Gott hat sich hierher bemüht,
um wenigstens den Schmerz zu lindern.
Unerbittlich fiel ein Blatt nach dem andern.
Ihre Schönheit blieb bis zuletzt bestehen.
In welches Reich wird ihre Seele wandern?
Ich muss lernen zu verstehen.
Lange hat die Rose mit dem Frost gerungen.
Schönheit, Duft und Dornen waren ihre Gaben.
Es bleiben nur Erinnerungen,
damit wir auch im Winter Rosen haben.
Kommentar:Liebe Verdicher,
ich dachte, es gäbe kaum schönere Worte zur Trauer als deine "Totenwache", aber auch diese Zeilen sind wundervoll sensibel und eine innige Hommage an deine Rose. Ich fühle mit dir...
Kommentar:Danke, liebe Verdichter, für dein wunderbares Gedicht und das klassisch-ästhetische Bild dazu.
Ja, von Rosen kann man leben ... gerne verweise ich einmal auf den Text "Das Geschenk" von Josef Bill, in dem die Hauptpersonen Rainer Maria Rilke und eine Bettlerin sind. Vielleicht ist er dir ja bekannt.
Anerkennenden Gruß,
Ikka
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.