Es lebte einst ein klein` Gedicht
ganz unbeschwert auf weitem Feld,
`s war nicht schlau auf seine Art
denn Inhalt hatt` es leider nicht.

So tanzte es im Wörterkleid
adrett und lieblich durch Gedanken
und passten weder Vers noch Zeilen,
so war´s niemals in Verlegenheit.

Doch kam die Zeit des Federkiel,
als der Dichter weiterdachte,
es doch gar ins Netz zu stellen
im musischen Zusammenspiel.

Er wusste nicht was er da tat,
dem Gedicht nun auferlegte,
denn es verlor im Strom der Massen
so für immer die Heimat.


© F.B.


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Beschreibung des Autors zu "Das kleine Gedicht"

Gedichte sind geistige Kinder, die sich oftmals auf eigener Gedankenwiese am wohlsten fühlen. Nur solche, die einen starken, ausgeprägten Character besitzen, sollten in die Welt es schnellen Flusses entlassen werden, denn vielen droht hier das Ertrinken.

Jeder Dichter, oder welche sich als solche fühlen und berufen fühlen, sollten sich ab und an eine Minute der Ruhe und Einkehr nehmen, um über "Qualität oder Quantität" nachzudenken...




Kommentare zu "Das kleine Gedicht"

Re: Das kleine Gedicht

Autor: Ralf Risse   Datum: 18.02.2015 10:31 Uhr

Kommentar: Aus Achtung vor der Sprache und dem Publikum . . . recht gesprochen.

LG Ralf

Re: Das kleine Gedicht

Autor: possum   Datum: 19.02.2015 0:23 Uhr

Kommentar: Dies sind sehr schöne Zeilen die in ihrer Ruhe lebendig wirken! Liebe Grüße, danke dafür!

Re: Das kleine Gedicht

Autor: Picolo   Datum: 01.03.2015 18:50 Uhr

Kommentar: Dem stimme ich ganz und gar zu ...

LG Micha

Re: Das kleine Gedicht

Autor: Uwe   Datum: 03.11.2015 9:53 Uhr

Kommentar: Ja, aber ich ahne, selber zu den Verachtungswürdigen zu zählen, von denen hier gesprochen wird. Aber es überkommt mich, meine Liebe, meine Gefühle von einem Gedicht (wie einem lebendigen Erzähler) mir wiedererzählen zu lassen...
ist das so schlimm?

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