Wenn ich weine, stockt mir die Luft,
weil ich nicht einatmen will,
sondern nur die Trauer rauslassen.
Wenn ich weine, kann ich nicht sprechen,
weil alles, was in mir schreit,
ist nicht in Worte zu fassen.
Wenn ich weine, dreht sich mein Magen
im langsamen Walzer des Schmerzes
-voll von tauben Gefühlen-.
Wenn ich weine, werden meine Augen geflutet;
es müssen alle Dämme brechen,
die Wellen den Traumsand wegspülen.
Wenn ich weine, beben meine Nasenflügel,
wie ein Vogel will ich fliegen,
wenn ich den Boden unter den Füßen verlier.
Wenn ich weine, springt jeder Herzschlag zum Hals,
und fällt dann auf meine Seele, wie ein
Stein in einem tiefen Brunnen in mir.
Wenn ich weine, will ich wandern,
weil mich die Trauer zwar gerade fesselt,
doch gewiss nicht bindet.
Denn ich weine nur bis zum neuen Horizont,
den mein Blick nach Vorne schon am Ende dieses Weges findet.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]