Kennt ihr das, man will was sagen,
es liegt auf der Zunge und schwer im Magen.

Man traut sich nicht, man schluckt es runter,
davon wird man nicht gesünder.

Plant es vorher, jedes Wort,
plant die Zeilen, plant den Ort,

doch alles kommt dann anders, und
das alles ist doch nicht gesund.

Denkt sich aus, was könnt' ich sagen,
entwickelt Sätze schon seit Tagen.

Doch wenn es dann ans Sprechen kommt,
ist man plötzlich wie verstummt.

Man ist nicht so, ist schüchtern oft,
auch wenn man aufs was Anderes hofft.

Die Anderen teilen aus, und wie,
das ist für uns Utopie.

Wir wollen, möchten, können nicht,
auch wenn es noch so sehr im Herzen sticht.

Wird ausgenutzt, belogen ja,
ist nur für alle anderen da.

Wir schweigen, sprechen kaum und weinen,
alles scheiße, will nicht reimen.

Doch denkt daran:

Leute die den ganzen Tag reden,
haben sicherlich kein besseres Leben.

Denn sprechen kompensiert oft Leid,
auch wenn ihr noch so extrovertiert seid.

Das sind die, die zu Hause leiden,
niemand finden und die alle meiden.

Seralgo Refenoir

*An alle, die sich ab und zu mal unterkriegen lassen von Menschen, die sehr dominant sind. Große Redner sind nicht unbedingt glücklich. Sie können ihr Leid nur besser verstecken.


© Seralgo Refenoir


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