Mitternacht - im Licht des Mondes
hört ich Rosen - ja, sie sangen,
traurig blickten sie herüber,
ihre Lieder schaurig klangen.

Als ich näher trat da sah ich
eine Rose schön und hold,
Sternenstaub ihr Kleid bedeckte,
glänzte schöner noch als Gold.

Mitternacht - im Licht der Sterne
hört ich Rosen - ja, sie sangen,
weinend blickten sie zum Himmel,
ihre Lieder traurig klangen.

Und die zarte glänzend' Rose
lag am Boden stumm und tot
und die andern Rosen klagten,
sangen bis zum Morgenrot.

Mit der Nacht - das Lied der Rosen
leis im Sonnenglanz verstummte,
und ein neuer Tag erwachte,
und es blühte, flog und summte.

Jene eine schöne Rose
war so jung - es half kein beten,
jemand hatte unbedacht
sie am Tag zuvor zertreten.


© I. Kunath


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Kommentare zu "Die klagenden Rosen"

Re: Die klagenden Rosen

Autor: possum   Datum: 15.07.2014 0:56 Uhr

Kommentar: So traurig und doch wunderbar verfaßte Zeilen! LG!

Re: Die klagenden Rosen

Autor: I. Kunath   Datum: 15.07.2014 17:59 Uhr

Kommentar: Ganz lieben Dank!
LG,
Ilka

Re: Die klagenden Rosen

Autor: Honigtraum   Datum: 15.07.2014 21:10 Uhr

Kommentar: Wunderschön beschrieben.


LG Honigtraum

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