Warum du?,
denke ich immerzu.
Tödlich verunglückt,
du kommst nie mehr zurück.
Du glockenhell, strahlend lachend
mich glücklich machend.
Nie mehr wird deine reine Stimme erklingen,
erstorben für immer dein fröhliches Singen.
Nie mehr deine Wärme spüren,
nie mehr Geborgenheit fühlen,
nie mehr dein Gesicht berühren.
Nie mehr zu zweit den Sonnenuntergang erleben,
schon der bloße Gedanke lässt mein Herz erbeben.
Nie mehr genießen die sanfte Brise am Meer,
seit deinem Tod bin ich ausgebrannt,
fühle mich leer.
Nie mehr dich am Morgen wecken,
nie mehr gemeinsam die Welt entdecken.
Nie mehr exotische Länder erkunden,
wir hatten uns gesucht, gefunden.
Hatten den gleichen Humor, wenig Streit,
im Leben meine erfüllteste Zeit.
Doch ein neuer Tag brach an,
so sonnig er auch begann,
er in Dunkelheit fand seinen Untergang,
in Angst und Bang.
Sich ein heftiger Streit zwischen uns entfocht,
allein der Gedanke daran schmerzhaft in mir pocht.
Wir zankten uns wegen Kleinigkeiten,
anfangs harmlose Unstimmigkeiten.
Selten warst du so wütend auf mich-
Warum nur? Das Rätsel zu lösen vergeblich.
Wollte dich beschwichtigen,
den Konflikt beilegen,
doch das gab dir den Anlass,
dich noch mehr aufzuregen.
Du kamst mir nicht entgegen.
Du ließt nur deine Argumente gelten,
ich hatte bei dir nichts mehr zu melden.
Verzweifelt versuchte ich einen Zugang zu dir zu finden,
aber du blocktest ab, keine Worte konnten uns verbinden.
Die Situation eskalierte-
rums, die Tür fiel krachend ins Schloss,
ich mich daraufhin mit reichlich Alkohol begoss.
Zornentbrannt verließt du unser Haus,
nur weit weg von mir, hinaus.
Erst spät erfuhr ich, dass deine Fahrt endete an einem Baum,
vorbei die gemeinsame Zukunft, aus der Traum.
Jetzt steh ich hier und frage mich:
Hätte ich deinen Tod verhindern können, hätte ich?
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]