Mütze und Schal nehm‘ ich vom Haken
Heiter tret‘ ich hinaus in den Garten
Schneeflocken tanzen lustig im kalten Wind
Plötzlich fühl‘ ich mich wieder wie ein Kind

„Soll ich einen Schneemann bauen?
Oder gar Nachbar’s Schlitten klauen?
Ach, wär hätt‘ das bloß gedacht
So viel Schnee in nur einer Nacht

Ob heut‘ Abend das liebe Christkind
Wohl mein Haus im Schneegestöber find‘?
Hab ein Kerzlein im Fenster angemacht
Damit’s Christkind in der stillen Nacht
Lieb wie es ist und so gewiss
Den weg findet zu meinem Gabentisch

Welche Gaben wünsch‘ ich mir – Liebes Christkind heut‘ von Dir?

Dass ein guter Freund bei mir verweile
Wenn ich mich fühle ganz alleine

Dass ich nie verlerne zu verzeih’n
Wünsch mir tröstende Worte wenn ich mal wein‘

Dass ich lerne, selbst meinem Feind zu mögen
Dass ich all meine Fehler kann eingestehen

Dass man mir reiche stets helfende Hände
Wenn für Hilfe ich an Gott mich wende

Wird das Laute um mich zur Qual gar Last
Möge Stille mich befreien von diesem Ballast

Liebes Christkind ich weiß, meine Liste ist lang
Selbst nur ein Wunsch hiervon, wär‘ ein guter Anfang
Da ich fest an Dich glaube, sag‘ ich herzlichen Dank
Und stell‘ meine Winterstiefel am Haus unter die Bank
Trete ein dann ins Warme, dort werd‘ ich warten auf Dich
Gott wird Dich zu mir führen und auch mein Kerzenlicht.


© P. Karl-Marx


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