Auf Reisen ging das welke Blatt,
als sich der Baum entschieden hat,
sich Diesem jährlich zu befreien,
um in der Kälte zu gedeihen.

Nahrung und die Feuchtigkeit
entzieht das Holz dem bunten Kleid,
verschließt den Stiel zu jedem Blatt,
bis alles keine Kraft mehr hat.

Abschied nimmt das Chlorophyll
und gibt dem Laub sein Farbenspiel.
Wie ein Segel, leicht im Wind,
schwebt es nun vom Baum geschwind.

Ausgetrocknet wiegt das Laub,
zu Boden, in den kargen Staub,
verwandelt ihn in gute Erde,
bis wieder Nahrung daraus werde.

Ehe es jedoch verdörrt,
wird jeder Sinn in uns betört,
da all die bunte Farbenpracht
verzauberte Gefühle macht.

Freudig rascheln wir durchs Laub,
in Wehmut und dem Glück erbaut,
da nächstes Jahr, zur Maien Zeit,
die Hoffnung wächst, mit neuem Kleid.

Kleine Tierchen und Insekten
mögen sich darin verstecken,
um bei Frost und Regentagen,
wärmend, sich darin zu laben.

Ach, wie uns die Jahreszeiten,
Vielfalt der Natur bereiten,
uns mit Abschiedsweh bescheren
und beglückend wiederkehren.


© Jens Lucka


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Kommentare zu "Die welke Zeit"

Re: Die welke Zeit

Autor: Sonja Soller   Datum: 15.09.2024 11:15 Uhr

Kommentar: Wunderschön, lieber Jens,
man kann es nicht mehr leugnen, der Herbst ist da!!!

Herzl. Sonntagsgrüße aus dem Norden, Sonja

Re: Die welke Zeit

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 15.09.2024 11:37 Uhr

Kommentar: Lieber Jens,
ja, die Jahreszeiten; ein Kommen und Gehen der Natur ... und der Gefühle.
Gern gelesen.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die welke Zeit

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.09.2024 12:35 Uhr

Kommentar: ...mögen sie beglückend wiederkehren...
schönes Gedicht!

Liebe Grüße
Alf

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