Der Herbst hat mich kontaktiert,
ob er nun bald kommen darf.
Letztes Jahr hat er mich schikaniert,
weil er mich mit bunten Blättern traf.
Nebelschwarten schon morgens Früh,
Nässe zieht durch die Klamotten.
Eine undurchdringlich dicke Brüh,
kommt über Tälern zäh angekrochen.
Stimmen dröhnen durch die Gassen,
man kann sie optisch nicht mehr orten.
Die Sicht, man muß es lassen,
Orientierung nur noch mit den Ohren.
Blindflug nicht nur auf dem Bürgersteig,
lustig wenn es dort mal kracht.
So bringt einem der Herbst viel näher,
man kennt plötzlich entfernte Nachbarschaft.
Wenn man wirklich Nebel mag,
ist das Begegnungsstätte der dritten Art.
Spart sich Disko, Festzeltabenteuer,
und so manch abgeschminktes Ungeheuer.
Immer mit den Armen weit voran,
geht es strack’s durch jede Nebelbank.
Ein nettes Spiel was macht auch süchtig,
sehr oft passiert’s, da wird’s unzüchtig.
Man verfängt sich recht ungeschickt,
meist in des anderen Garderobe.
Das jedoch ist eben der Zaubertrick,
kommt es Anfangs meist zum Getobe.
Doch dann, schon nach kurzer Zeit,
Entschuldigung wird angenommen.
Dann ist man sozusagen schon bereit,
sogar die Adresse zu bekommen.
Man erfährt noch dies und das,
an was man gemeinsam hätte Spaß.
Und ehe man sich versieht,
gemeinsam durch die Arenen zieht.
Man muß im Nebel nur den Vorteil sehn,
schon ist die Herbstzeit recht wunderschön.
Also, zieht man ab was ist negativ,
und es bleibt ein herbstlich positiv.
Kommentar:Lieber Michael,
Du magst den Herbstnebel nicht wirklich, ich schon. Er zaubert Imaginäres in die Landschaft, verdeckt und verschweigt Bekanntes.
Kommentar:Hallo, lieber Herbert, nein, ich mag ihn tatsächlich nicht! Wenn er total dicht ist und man die Hand vor Augen nicht sieht ist das nicht mein Ding. Inversionswetterlagen aber schon noch. Wenn er nicht so dicht ist hat's was märchenhaftes.
Kommentar:Irgendwo halte ich den Herbst auch für eine mystische Jahreszeit. Manchmal im Nebel hat man tatsächlich den Eindruck dinge zu sehen die dort nicht sind und die Gefühle erschaffen einem den Rest dazu.
Haste schön geschrieben, finde ich.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]