Dies ist der Herbst, der bricht dir noch das Herz...
Die Blätter braun und schwarz gesäumt
Sie stürzen bodenwärts.
Und an den kalten, nassen Mauern
Steh’n welke Blumen,
Die dort um ihre Sommerfarben trauern.
Bald ist das müde Jahr an seinem Ende
Und fällt ins Bodenlose der Vergangenheit.
Mancher legt jetzt in seinen Schoß die Hände
Und senkt den Blick und denkt: Es ist soweit!
Glücklich, wer jetzt das Lebensbuch nicht schließt!
Bald ist das Jahr herum, und bald beginnt
ein neuer Frühling, der dann schüchtern grüßt
und zu mir herfliegt mit dem lauen Wind.
Er hüllt mich tröstend in sein sanftes Wehen
so wie in einen bunten Mantel ein,
ich werde schon von fern ihn kommen sehen
und wieder lachen und voll Sonne sein.
Kommentar:Schließe mich gerne Agnes an ... und zum Glück steht ja da "Mancher" legt jetzt in den Schoß die Hände ... Gott sei Dank, nicht alle!
Hellen Gruß,
Ikka
Auch wenn man seine Gefühle ausdrückt, ist man glücklicherweise nicht immer der, von dem in einem Gedicht die Rede ist. Selbst dann nicht, wenn es in ich-Form geschrieben sein sollte.
Ich jedenfalls bestehe auf meiner schöpferischen Distanz!
Ich schreib ja auch vom Tod und bin selbst noch springlebendig. :-)
Ich freue mich ja auch über Mozarts Requiem, obwohl es todtraurig ist. Warum? Weil es schön ist. Und Schönheit macht mich fröhlich.
Kommentar:Da einige meiner Leser das Gedicht wohl allzu traurig fanden, als es mit "Es ist soweit!" endete, habe ich das als "Auftrag" gewertet, noch zwei positive Schlussstrophen dranzuhängen. :-)
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind die Phalanx des Guten gewesen,
wir haben uns wahrhaftig um alles bemüht.
Wir waren, an der Geschichte gemessen,
Pioniere auf einem ganz neuen Gebiet.