Im Schoss der Tierheit einst geboren,
den Geist entdeckt und dann erkoren
Ein guter Läufer auf zwei Beinen
mit Händen, Werkzeugen und Steinen

Er war nicht mehr wie and’re Affen,
er schliff Gestein und machte Waffen,
bezähmte Feuer, kochte Essen
und konnt' sich bald mit jedem messen

Mit seiner Macht wuchs auch sein Stolz:
war er nicht aus ganz and’rem Holz
als all die and’ren Tiergeschwister,
war Gottes Kind und sein Minister?

Vergessen hat das mächt‘ge Tier,
woher es kommt, in seiner Gier
Ist's doch mit allen hier verwandt,
knüpft mit am großen Lebensband

Es darf die Erde nicht zerstören,
es muss die leise Stimme hören:
Du träumst von anderen Planeten?
Du kannst doch diesen Garten pflegen!

Soll dieser Mensch erwachsen werden,
müsst‘ er sich rücksichtsvoll gebärden,
von Machtdrang und der Gier genesen
um eins zu sein mit all den Wesen

DIE GEBURT DES MENSCHEN

© lumen-digital/Adobestock


© Jürgen Wagner


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Kommentare zu "DIE GEBURT DES MENSCHEN"

Re: DIE GEBURT DES MENSCHEN

Autor: Ella Sander   Datum: 10.03.2019 12:55 Uhr

Kommentar: Wunderbare Zeilen, lieber Jürgen, denen ich gerne zustimme :)

Liebe Grüße
Ella

Re: DIE GEBURT DES MENSCHEN

Autor: HandInMyFace   Datum: 10.03.2019 13:32 Uhr

Kommentar: ist das selbst verfasst? sehr gut! Liest sich sehr schön und flüssig

Re: DIE GEBURT DES MENSCHEN

Autor: humbalum   Datum: 10.03.2019 16:38 Uhr

Kommentar: Die poetische Beschreibung der Evolution! Ich lese nicht gerne lange Gedichte! Meistens schreiben die Leute viel! Ohne das sie etwas zu sagen haben! Das Gedicht ist aber eine wunderbare Ausnahme! Der Inhalt gefällt mir einfach! Und die Harmonie die von Ihm ausgeht! Das ist einfach schön! Klaus

Re: DIE GEBURT DES MENSCHEN

Autor: Juergen Wagner   Datum: 10.03.2019 19:53 Uhr

Kommentar: Ich danke Euch! Ja, die Zeilen habe ich in den letzten beiden Tagen geschrieben. Mit Grüßen aus einem stürmischen Sonntagabend! Jürgen

Re: DIE GEBURT DES MENSCHEN

Autor: possum   Datum: 10.03.2019 23:49 Uhr

Kommentar: Lieber Jürgen, dein Werk heute geht besonders tief in die Seele finde ich, ja die Situation und wie wir geworden sind, ist nicht rosig ... liebe Grüße!

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