Zwei Masken trägst du Janu(s)ar –
sie zeigen sich uns ganz verschieden…
die eine blickt ins alte Jahr,
die andre will das Glück neu schmieden.
Du lächelst uns jäh ins Gesicht?
Und hinten rum bist du in Trauer?
Im Ganzen scheinst du nicht ganz dicht.
Was an dir ist denn nun von Dauer?
Mit Wehmut blicke nie nach vorn!
Lach nie, wenn die Vergangenheit
dir zeigt, wie sich des Schicksals Zorn
sich an dir labt, in Schmerz und Leid!
Und flüchte nicht, in Falschheit nur,
indem du maskenhaft verfährst –
sei lieber ehrlich von Natur,
wenn du dich gegen Gangster wehrst.
Doch halt: Die List sei dir erlaubt,
sobald, frech, Lügen dich umstellen,
sobald man dir, grob, die Freiheit raubt…
Das klügste Urteil sollst du fällen!
Der Janus stellt bereits den Karneval
des wilden Lebens schonungslos,
zu jeder Zeit, auf jeden Fall
symbolisch, klaren Blicken bloß…
Und drum ist er ja auch ein Gott!
Weil er uns stets vor Augen führt:
Die Wahrheit scheitert im Komplott!
Wohl dem der sie bei zeit aufspürt.
Der eine trickst dich fröhlich aus,
der andre weint, wenn es mal kracht!
Mal siehst du Schrecken, o du Graus!
Manchmal ist uns ein Sinn erbracht!
Lieber Janus, komm und dann irritiere
uns nicht allein im Monat Januar!
Mach uns fit für die Turniere,
die uns noch blüh’n, das ganze Jahr!
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]